Mobile Luftreiniger schützen vor schwebenden Aerosolen

Mobile Luftreiniger schützen vor schwebenden Aerosolen

In schlecht belüfteten Innenräumen verbreitet sich das Corona-Virus besonders schnell. Regelmäßiges Stoßlüften etwa alle 20 Minuten für drei bis fünf Minuten ist eine Methode, die Viruskonzentration zu senken. Aber auch mobile Luftreiniger können diese Funktion erfüllen und damit das Infektionsrisiko drastisch absenken – wenn sie mit bestimmten Leistungsmerkmalen ausgestattet sind. Im Beitrag erfahren Sie, welche Merkmale ein Luftreiniger aufweisen muss, um als geeignet zu gelten und was einen Luftreiniger von Luftwäschern und Ionisatoren unterscheidet. Zudem geben wir Ihnen eine Hilfe zur Kaufentscheidung.

Was Luftreiniger nicht sind: Sie schaffen keine Reinräume

Die im Handel erhältlichen geeigneten Luftreiniger reduzieren die Viruslast ist Innenräumen, sie schaffen jedoch keinen Reinraum. Ein seriöser Hersteller von mobilen Luftreinigern wird immer darauf hinweisen, dass die Viruskonzentration zwar deutlich abgesenkt wird, aber nicht alle Viren entfernt werden. Das wäre nur mit so genannter Reinraum-Technik möglich. Reinräume sind keimfreie Räume, wie sie beispielsweise in der Industrie benötigt werden oder der medizinischen Forschung.

Luftreiniger: Es kommt auf den Filter an!

Wichtigstes Merkmal eines Luftreinigers ist der Filter (im Gegensatz zu Luftwäscher und Ionisator – dazu erfahren Sie weiter unten im Artikel mehr). Filter sind genormt und werden in die Filterklassen 1-17 eingeteilt. Je höher die Zahl, desto höher ist das Filtervermögen kleinster Teilchen. Ein professioneller Luftreiniger, der die Raumluft effizient von (gefährlichen) Schwebstoffen befreien soll, ist mit einem Filter der Klasse 13 oder 14 ausgestattet. Diese Filterklassen werden als HEPA-Filter bezeichnet.

HEPA ist die Abkürzung für High Efficiency Particulate Air Filter (zu Deutsch: hocheffiziente Partikel-Luftfilter). Als HEPA-Filter gelten dabei Filter, die mindestens 99,9 Prozent aller Partikel, die größer als 0,1–0,3 Mikrometer sind, aus der Luft filtern. Darunter fallen lungengängige Stäube, Milbeneier und -ausscheidungen, Pollen, Rauchpartikel, Asbest, Bakterien, diverse toxische Stäube und Aerosole. Zu diesem Zweck bestehen HEPA-Filter, vereinfacht gesagt, aus engmaschigen, mehrfach übereinander geschichteten Zellulose-oder Glasfaser-Matten.

HEPA13 oder HEPA14-Filter: Wo liegt der Unterschied?

HEPA13-Filter filtern 99,95 Prozent dieser Partikel aus der Luft, HEPA14-Filter sogar 99,995 Prozent. Der Unterschied klingt gering, in absoluten Zahlen ausgedrückt, wird er deutlicher: Bei einem H13-Filter passieren von 100.000 Teilchen 50 Teilchen den Filter. Bei einem H14-Filter hingegen kommen von 100.000 Teilchen nur 5 Teilchen durch.

Aufgepasst und hingeschaut: HEPA-Filter entfernen nicht die Viren selbst. Dazu sind Viren zu klein. HEPA-Filter entfernen aber Aerosole aus der Raumluft, also kleine Tröpfchen, in denen Viren eingeschlossen sind. Dazu zählen auch Corona-Viren in der Luft, die in Tröpfchen eingeschlossen sind. Diese Aerosole haben eine Größe von 1 bis 10 µm.

Um die Viren selbst aus der Raumluft zu filtern, braucht man die Filterklassen U15 bis U17. Das sind Hochleistungs-Schwebstofffilter, die der Luftfiltration in Reinräumen dienen.

Wenn Sie mehr über HEPA-Filter erfahren möchten, werfen Sie doch einen Blick in unseren Blogartikel „Was sind HEPA-Filter“.

CL2owth6b77Ia1QR

So funktioniert ein Luftreiniger

Im Luftreiniger befindet sich außerdem ein Ventilator, der für die Umwälzung der Raumluft zuständig ist. Wird der Luftreiniger eingeschaltet, saugt eine Düse die Luft an und der Luftstrom wird durch den HEPA-Filter geleitet. Dabei bleiben aufgrund des Diffusionseffekts kleine Partikel, die sich in dem Luftstrom befinden, an den Fasern des Filters kleben. Größere Partikel prallen an den Maschen des HEPA-Filters ab.

Vorteile Luftreiniger

HEPA-Filter der Klassen H13 (und besser noch H14) sind sehr effizient: Sie entfernen Schadstoffe wie Staub, Pollen und Schimmel, Feinstaub und Bakterien sowie Aerosole. Dadurch sind sie in der Lage, die Virenkonzentration in geschlossenen Räumen deutlich reduzieren und das Infektionsrisiko eindämmen.

Luftreiniger entfernen die Schadstoffe auf mechanische Art und Weise. Sie verzichten damit auf schädliche Chemikalien, die Nebenwirkungen hervorrufen könnten.

Viele Luftreiniger enthalten auch einen zusätzlichen Aktivkohlefilter, der unangenehme Gerüche, (Zigaretten-) Rauch und Gase beseitigt.

Gut zu wissen: Filter sind Verbrauchsmaterialien

Irgendwann sind sowohl HEPA-Filter als auch Aktivkohlefilter voll und müssen getauscht werden. Das ist in Haushalten, Büros und vergleichbaren Gewerberäumen, wie Einzelhandelsgeschäften, im Schnitt alle 6 bis 12 Monate der Fall. Nur auf Baustellen, wo sehr viel Staub und Feinstaub erzeugt wird, müssen die Filter meist schon früher getauscht werden.

Auf den Punkt gebracht

Luftreiniger sind zweifelsohne die effektivste Methode, die Raumluft zu reinigen. Sie sind besonders für Räume mit hoher Schadstoffbelastung sinnvoll.

Darauf sollten Sie beim Kauf eines Luftreinigers noch achten

Raumgröße und Leistung

Jeder Luftreiniger ist in seiner Leistung nur für eine bestimmte Raumgröße geeignet. Als Faustformel gilt: Die Reinigungsleistung zur Raumgröße und zur Personenzahl passen. Ein Luftreiniger sollte die gesamte Raumluft pro Stunde mindestens zwei Mal säubern, ohne unter Volllast laufen zu müssen.

Die Universität der Bundeswehr München hat im Rahmen einer Studie einen Raumluftreiniger mit H14-Filter und einem Volumenstrom von 1500 Kubikmetern in der Stunde getestet. An diesen Ergebnissen können Sie sich orientieren: Die Aerosolkonzentration in einem Raum mit einer Größe von 80 Quadratmetern wurde bei maximalen Volumenstrom binnen sechs Minuten halbiert . In einem 22 Meter langen Flur mit mehr als 40 Quadratmetern Größe sogar innerhalb von rund fünf Minuten. Laut Wissenschaftler ist bei Dauerbetrieb des Geräts die Verweildauer des ausgeatmeten Aerosols im Raum so kurz, dass eine Anreicherung der Raumluft mit infektiösen Aerosolen nicht möglich ist.

Lautstärke

Alle Geräte mit einem eingebauten Lüfter machen Geräusche. Diese Betriebsgeräusche sind je nach Umdrehungszahl und Konzeption des Gerätes mehr oder weniger zu hören. Zudem ändert sich die Lautstärke, wenn ein Luftreiniger von kleiner Leistung auf hohe Leistung geregelt wird. Wenn bei kleiner Leistung die Geräte rund 35 dB laut sind und als leises Hintergrundgeräusch zu hören sind, sind sie unter Volllast mit einer Lautstärke von 55 dB bis 60 dB bei einem Meter Abstand schon deutlich zu hören.

Folgekosten

Die Filter müssen alle 6 bis 12 Monate getauscht werden (Achtung: Angabe gilt nicht für Baustellen und in Werkstätten, wo in der Regel sehr viel Feinstaub erzeugt wird. Hier erfolgt der Filterwechsel früher). Ein professioneller HEPA-Filter kostet, je nach Hersteller, im Schnitt zwischen 25 und 50 Euro.

Ein Luftreiniger ist weder ein Luftwäscher noch ein Ionisator – Das sind die Unterschiede

Luftwäscher arbeitet ohne Filter

Auch in einem Luftwäscher ist ein Ventilator verbaut, der die Raumluft ansaugt. Ein Luftwäscher besitzt in der Regel jedoch keinen Filter (es gibt einige, wenige Geräte, bei denen ein HEPA-Filter zusätzlich eingebaut ist), sondern stattdessen Scheiben, auf deren Oberflächen sich Wasser befindet. Die angesaugte Luft strömt über diese Scheiben, die Partikel bleiben auf diesem Feuchtigkeitsfilm haften. Die Luft wird sozusagen gewaschen.

Luftwäscher erhöhen die Luftfeuchtigkeit, sind aber weniger effizient als Luftreiniger

Luftwäscher reinigen nicht nur die Luft von größeren Schwebstoffen, sie erhöhen auch die Luftfeuchtigkeit. Das ist vor allem im Winter bei beheizten Räumen hilfreich. Oft ist dort die Luft zu trocken, was zu Kopfschmerzen und Ermüdung und sogar zu Infektionen der Atemwege führen kann.

Luftwäscher arbeiten allerdings nicht so effizient wie Luftreiniger. So stoßen Luftwäscher bei kleinen Partikeln (Feinstaub, Bakterien und Viren) sowie bei Gerüchen an ihre Grenzen. Zudem können sich im Wasser mit der Zeit Keime und Bakterien bilden. Luftwäscher müssen also regelmäßig gereinigt werden, was mit höherem Wartungs- und Arbeitsaufwand einher geht.

Dennoch lohnen sich Luftwäscher für Anwender, für die Luftreinigung nicht im Vordergrund steht, die aber die Luftfeuchtigkeit in ihren Räumen verbessern möchten.

Ionisator: Vorsicht bei Ozon-Bildung

Ionisatoren haben keinen Filter, sie reinigen die Raumluft stattdessen auf chemische Weise, indem es negativ geladene Ionen erzeugen, die die positiv geladenen Partikel, die in der Raumluft schweben, anziehen. So entstehen schwere Moleküle, die auf eine im Ionisator eingebaute Metallplatte sinken und dort haften bleiben.

Die kleinen, kompakten Geräte, die schon billig zu haben sind und an sich keiner weiteren Wartung bedürfen und dennoch eine hohe Wirksamkeit haben, haben jedoch einen großen Nachteil: Bei der Ionisierung von Sauerstoff entsteht Ozon, das die Schleimhäute reizt und Kopfschmerzen verursacht. Insbesondere reagieren Allergiker und Asthmatiker empfindlich auf Ozon. Allerdings spaltet Ozon auch Geruchsmoleküle und tötet Bakterien.

Fazit

Professionelle Luftreiniger sorgen in geschlossenen Räumen dauerhaft für eine geringe Virenlast, ohne sich um das Öffnen von Fenstern kümmern zu müssen und ohne dass das Wohlbefinden der Personen in den Räumen zu beeinträchtigen. Damit sind sie geeigent sowohl für Privatanwender als auch für Schulen und andere Bildungseinrichtungen, Büros, Gaststätten, Wartezimmer, und Fitnessstudios.

Sprechen Sie uns an: 49 (0) 345 – 22580-441

staubfreie-baustelle_signetQGBP9ihhk4WZ6

td_n232dr439G0rCnTFgyTKi


Unsere kompetenten Team Direkt Fachberater stehen Ihnen für Ihre Anliegen und Produktvorführungen rund um das Thema Schutz vor Schmutz und Schäden für Handwerker gern persönlich zur Verfügung: Fachberater
Schauen Sie sich gleich hier in unserem Online-Shop um, welche Lösungen für staubfreies Arbeiten wir bereit halten: Online-Shop

Kommentare

Schreibe einen Kommentar